Kürzlich erschien im KOHA-Verlag - im Einklang mit dem gleichnamigen Buch - die CD von Sayama und Shi Xinggui "Shaolin Qi Gong - Energie in Bewegung". Da ich immer wieder erstaunt über die Wirkung dieser asiatisch klingenden, weich fließenden Musik auf mich selber bin, wollte ich wissen, wie sie entstanden ist...
Quelle: Sayama (Richard Hiebinger) Birgit: Lieber Sayama, mit der Musik auf der CD Sayama / Shi Xinggui "Shaolin Qi Gong - Energie in Bewegung" gelingt es Dir, dem Zuhörer das Wesen von Qi Gong akustisch erfahrbar zu machen - ich fühle mich beim Hören buchstäblich in einen chinesischen Klostergarten versetzt. Die Musik macht auf mich den Eindruck, authentisch zu sein - wie ist sie entstanden?
Sayama: Ich habe es von Anfang an in meinem Herzen gespürt, und es entsprach offensichtlich dem Lauf des Tao, diese CD zu produzieren. Mit allen Vorbereitungen und Entwicklungen, die nötig waren, hat es rund 8 Jahre gedauert, bis die CD in dieser Form veröffentlicht werden konnte. Ich bin einfach nur dankbar, daß es durch mich zum Ausdruck kommen wollte.
Natürlich gebe ich, aus menschlicher Sicht, "mein Bestes", wenn ich im Studio aufnehme. Aber der Funken, den es braucht, damit es wirklich zu einer Musik wird, die Körper, Seele und Geist berührt, kommt immer als Geschenk von Himmel und Erde, wenn alles zusammen stimmig ist und paßt.
Da ich bei meiner Arbeit im Studio fast nichts notiere, sondern die Musik lieber aus dem Augenblick entstehen lasse und mit der Energie fließe, kann ich Dir leider nicht mehr viel über den Entstehungsprozess der Musik im einzelnen sagen. Ehrlich gesagt bin ich mir ziemlich sicher, daß ich es nicht ein zweites mal so hinbekommen würde ;-).
Um in die richtige Stimmung oder Schwingung zu kommen, habe ich natürlich zuerst immer die Qi Gong-Übungen aus dem Buch mit Shi Xinggui gemacht und danach meditiert.
Dann geht es einfach darum, diesen Zustand auf das Musikinstrument zu übertragen. Darauf lege ich immer mehr Gewicht als auf musikalische Details. Die Musik selbst ist einfach nur ein Medium oder Träger für die Schwingung. Daher erinnere ich mich mehr an die Schwingung, die ich beim Spielen hatte, als an das, was ich "musikalisch" gespielt habe.
Was Deinen Eindruck der Authentizität angeht, denke ich, daß es einfach spürbar ist, daß wir einen authentischen Qi Gong-, T'ai Chi-, Kung Fu- und Meditations-Meister mit dem Shaolin Mönch Shi Xinggui als Mentor für das Projekt hatten.
Ein weiterer bedeutender Punkt ist bestimmt, daß unzählige akustische, asiatische Originalinstrumente für die CD eingespielt wurden und nicht nur Computer-Konserven. Es sind u.a. die chinesische Zither "GuZheng", die "Laute Pipa", die Mondmandoline "Ruan-Yueqin", jede Menge Bambusflöten (Dizi, Shakuhachi, Xiao, Bawu) und eine Vielzahl von Gongs, Klangschalen und Klanginstrumenten auf der CD zu hören.
Der Zeitaufwand für diese Produktion war recht beträchtlich, und ich kann mich an dieser Stelle nur noch einmal für die Geduld von Shi Xinggui und Eleonore Vogl, sowie die Unterstützung des KOHA-Verlages bedanken, die dieses Projekt mit so viel Herzblut mitgertragen haben. Ich glaube, daß auch die Synthese dieser unterschiedlichen, sehr individuellen Menschen und Energien dieses Projekt beflügelt hat.