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Heilung und Evolution - Die Menschheitsgeschichte ist eine Heilungsgeschichte

Was sich in uns abspielt, ist viel reicher, viel kreativer als das, was die Wissenschaft, die Medizin inbegriffen, uns glauben lassen will. Wir befinden uns dauernd in einem Zustand, der potentiell alle Möglichkeiten offen lässt. So auch im Bereich der Heilung. Denn Heilung, so Prof. Hans-Peter Dürr, ist ein ständiger Schöpfungsakt. Durch Meditation bzw. Innenschau können wir in den Raum abtauchen, in dem alle „Kann-Möglichkeiten“, in dem alle Potentialitäten einer Heilung gespeichert sind.

Prof. Hans-Peter Dürr ist nicht nur ein renommierter Atom- und Kernphysiker, ehemals Schüler, Assistent und Freund von Werner Heisenberg, einem der Begründer der Quantenmechanik, und langjähriger Direktor am „Max-Planck-Institut für Physik“ („Werner-Heisenberg-Institut“), sondern zugleich auch seit Jahren ökologisch und politisch hinsichtlich der Erforschung der Überlebenschancen der Menschheit äußerst engagiert. Seine Denkanstöße und das Aufzeigen von neuen Wegen in der Gestaltung einer lebenswerten, ökologisch nachhaltigen Zukunft und die Gründung des „Global Challenges Network“ mit dem Motto „Global denken, vernetzt handeln“ brachte ihm u. a. 1987 die Verleihung des „Alternativen Nobelpreises“ in Stockholm ein. Es ist ungewöhnlich, dass ein Quantenphysiker zum Thema Heilung befragt wird. Was hat Sie zu diesem Gespräch motiviert? Ich war schon immer Wanderer zwischen mehreren Welten. Ich habe die Physik ausgewählt, nicht weil ich an einem Verfügungswissen interessiert war, das zu technischen Anwendungen drängt, sondern mir lag mehr daran „... zu erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält“, wie Goethe sagt. Dabei meint er das Innere, wie man es von der inneren Sicht eben versteht. Wie Sie wohl wissen, habe ich fast 20 Jahre lang mit Werner Heisenberg, einem wesentlichen Geburtshelfer der modernen Mikrophysik zusammengearbeitet. Ich bin damit gewissermaßen von einem Enkel zu einem Sohn von W. Heisenberg aufgewachsen. Denn ich hatte zuvor in Amerika beim bekannten Kernphysiker Edward Teller promoviert, der 1930 in Leipzig bei ihm seinen Doktor gemacht hat. Als traumatisierter Kriegsteilnehmer war es verständlicherweise nicht meine gezielte Absicht, zu dem, wie sich für mich später herausstellte, dem so genannten Vater der Wasserstoffbombe Edward Teller zu gehen, ich wollte vordergründig ein Schüler Heisenbergs werden, der die Physik von der prinzipiellen, der philosophischen und auch künstlerischen Seite aus betrachtete. Nach dem schrecklichen Krieg war ich deprimiert und vorwurfsvoll: „Ich traue keinen Erwachsenen mehr, ich glaube nur noch an etwas, was ich wirklich begreifen und verstehen kann.“ Deshalb wollte ich Physik studieren, weil man da von Meinungen von fehlbaren Menschen nicht abhängig ist. Aber mit Edward Teller bin ich dann zu meinem großen Schrecken genau dort gelandet, wo ich ganz bestimmt nicht hin wollte, wo Wissenschaft heute eng mit Politik verbunden ist und insbesondere wo Waffen entwickelt werden. Ich habe diese Ironie des Schicksal dann als eine Art Herausforderung empfunden und sie hat sich, im Nachhinein betrachtet, auch als eine wesentliche Erfahrung für mich erwiesen. Denn mir wurde die große Ambivalenz der Forschung deutlich, die darin besteht, dass tiefe Einsichten nicht nur unmittelbar zu wesentlichen Kenntnissen führen, sondern mittelbar unsere Lebenswelt auch einschneidend verändern, ja sogar zerstören können. Die Welt zu begreifen oder wenigstens besser zu verstehen, ist eigentlich der Antrieb, warum man Atom- und Kernphysiker wird. Das war auch mein Bestreben. Dieses Unternehmen ist in gewisser Weise gescheitert – aber auf eine unerwartete, ja paradoxe Weise gescheitert. Denn mit der modernen Physik eröffnete sich ganz unerwartet eine Sichtweise, die revolutionär war und alles, was man eigentlich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts geglaubt hatte, im Grunde über den Haufen warf. Damals, in den späten 70-er Jahren des 19. Jahrhunderts, als Max Planck anfangen wollte zu studieren, konnte er sich nicht zwischen Musik und Physik entscheiden. Er war ein begabter Pianist und, ein Freund seines Vaters, ein Physikprofessor, der ihn einmal Klavier spielen hörte, sagte ihm etwa: „Lieber Max, du studierst Musik! In der Physik ist nichts Aufregendes mehr zu erwarten. Dieses Gebiet ist mehr oder weniger abgeschlossen. Dich dort einzubringen, wäre eine Verschwendung deiner anderen Begabungen!“ Aber Max Planck entschied sich dann doch für Physik und ahnte selbst nicht, dass er mit seiner wissenschaftlichen Arbeit im Jahr 1900, also vor mehr als 100 Jahren, der alten Physik den Todesstoß versetzen würde – obwohl er es gar nicht wollte. Er war auf eine merkwürdige Sache gestoßen, die man mit den bekannten Vorstellungen nicht interpretieren konnte und die ihn zu einer anderen Einsicht zwang, die man heute als Quantenmechanik bezeichnet. Was die neue Physik, die damals entstand, kennzeichnet, ist der Übergang von einer materiellen zu einer holistischen Physik. Aber keiner sagte es damals auf diese Weise. Warum hat es in der so einfachen Mechanik angefangen, werden Sie sich fragen. Mechanik ist das Feld in der Physik, wo alles so klar und eindeutig ist und wo sich überzeugend einfache Naturgesetze ermitteln lassen. Aber gerade weil die Mechanik so simpel war, erschien die Diskrepanz so schockierend. Es gab keine Fluchtmöglichkeiten mehr, man konnte nicht mehr sagen: „Das ist komplizierter! Ein Forschungsprojekt muss gestartet werden, um dies aufzuklären.“ Nein! Ganz offensichtlich zeigte sich hier eine andere, mit dem Bisherigen unverträgliche Gesetzmäßigkeit. Wer spricht heute noch über diese revolutionäre Veränderung von damals? Kaum jemand. Wenn wir diese Erkenntnisse zur Kenntnis nehmen würden, dann würde sich die Welt gründlich verändern. Denn, was da herauskam, erschien absolut paradox, so paradox, dass damals alle den Entdeckern empfahlen, ihre Geräte noch einmal zu putzen, um zu sehen, ob die Diskrepanz nicht wieder weggehen würde. Aber sie ist nicht wieder gegangen! Die einen waren entsetzt und die anderen haben jubiliert. Es ist interessant, dass diejenigen, die den Nobelpreis für diese neue Erfindung bekommen haben – dazu gehören Max Planck, Albert Einstein 1905 mit seinem Lichtquanten, Erwin Schrödinger –, nie an die neue Physik geglaubt haben: „Das kann doch nicht wahr sein!“ Und es sind junge Leute gewesen wie Werner Heisenberg, 21 Jahre, Dirac, 20 Jahre, Pauli, 22 Jahre, die vielleicht die alte Physik nicht genügend gekannt haben, die für das Neue offen waren. Sie waren begeistert: „Die Welt hat eine Struktur, die uns eigentlich viel angenehmer ist, eine Welt, wo das Ganze irgendwie etwas anderes ist als die Summe von Teilen.“ Ständiger Schöpfungsakt Was passierte, ist eigentlich, dass wir feststellen müssen: „Die Wissenschaft ist nicht so gut, wie sie glaubte zu sein. Die Welt ist nicht so abgeschlossen, wie wir dachten“. In den kleinsten Teilchen, den angeblich nicht mehr spaltbaren Atomen glaubte man endlich die reine, formlose Materie gefunden zu haben. Doch dann wurde auch bei den Atomen eine innere Struktur entdeckt: ein kleiner, kompakter Atomkern und eine Hülle drum herum. Diese Hülle bildeten angeblich Elektronen, die auf verschiedenen Bahnen um den Atomkern kreisen. Wie ein Planetensystem, dachten sie damals, in Analogie zu unserem durch die Schwerkraft zusammengehaltenen Planetensystem um die Sonne, bis die neue Physik zu der Erkenntnis kam: Die Welt im Allerkleinsten ist nicht einfach ein verkleinertes Abbild unserer Lebenswelt, sie hat nicht die Struktur einer russischen Matrjoschka-Puppe, die beim Auseinandernehmen im Wesentlichen immer wieder auf Gleiches oder Ähnliches stößt. Ein Atom ist also kein kleiner Apfel, kein Objekt wie ein winziges Sandkorn, auch kein kleines Planetensystem. Nein, nichts dergleichen. Die neue Physik entdeckte sogar, dass die sich auf Kreis- und Ellipsenbahnen um den Atomkern bewegenden Elektronen in gewisser Weise „verschmiert“ sein müssen, ja mehr noch: ihre Bahnen gar nicht existieren! Aber nicht nur das: Die Elektronen sind eigentlich keine Teilchen, sondern schwingende Wellen. Sie existieren gar nicht! Die Materie existiert im Grunde gar nicht! Man wollte durch den Vorstoß ins Innerste der Materie ihre Form rauben, ihre Form abschälen um auf die nackte, reine Materie zu stoßen und was passierte? Am Schluss machte man die Hand auf und siehe da: Da ist keine Materie mehr, nur noch Beziehung, ein Dazwischen, nur noch eine Schwingung des Nichts! Wenn wir also die Materie immer weiter auseinander nehmen, bleibt am Ende nichts mehr übrig, was uns an Materie erinnert. Am Schluss existiert kein Stoff mehr, nur Gestalt als entmaterialisierte Körper, Symmetrie, Beziehung. Materie basiert nicht mehr auf Materie! Was bedeutet das? Das alte klassische Weltbild ist eine Welt von absoluten Einsamkeit und Getrenntheit. Jedes Materie-Teil ist für sich allein und weiß, es existiert unendlich lange. Es findet zunächst keine Kommunikation statt. Dann kam die Physik zur Erkenntnis: Die Materie hat ladungsartige Eigenschaften, wie etwa elektrische Ladung und schwere Masse, die zur abstoßenden und anziehenden elektrischen bzw. zur immer anziehenden gravitativen Wechselwirkung zwischen der vereinsamten Materie führen. Aufgrund dieser Wechselwirkung ist nun Kommunikation möglich. Langsam treffen sich die Atome und bilden durch Zusammenschluss kleine Moleküle, dann immer größere Moleküle, wie Eiweißmoleküle usw., bis schließlich am Ende eines langen und hoch komplexen Prozesses, oh Wunder, daraus so etwas wie Pflanzen, Tiere und schließlich ein Mensch entsteht. Aus der Sichtweise der modernen Physik sieht dies nun ganz anders aus. Während im klassischen Weltbild der Stoff, die Substanz, die Materie das Primäre ist – man kann sie zerlegen, wobei sie wohl das Sekundäre, ihre Form aber nicht ihre materiellen Eigenschaften verliert –, offenbart uns die neue Physik eine Umkehrung: Das Primäre ist hier Beziehung, der Stoff das Sekundäre. D. h. es gibt im Grunde nur ein Beziehungsgefüge, es gibt nur Relationalität. Die Wirklichkeit – das, was im Hintergrund wirkt, das sich fortdauernd verändert, sich verwandelt –, ist also keine Realität im Sinne (lat. res = Ding) einer dinghaften Wirklichkeit, sondern eine „Potentialität“. Es ist nur die Kann-Möglichkeit, sich in einem zeitlichen Prozess energetisch-materiell zu verwirklichen. Die Potentialität ist als Beziehungsgefüge nicht nur a-materiell, sondern prinzipiell nicht-zerlegbar, a-tomisch, sie bedeutet: A-dvaita, das „All-Eine“. Und mehr noch: In der Potentialität gibt es keine eindeutigen Ursache-Wirkungs-Beziehungen. Die Zukunft ist im Wesentlichen offen. Die Wirklichkeit ist ihrem Wesen nach „lebendig“. Es gibt keine Teilchen, die unzerstörbar sind, die mit sich selbst identisch bleiben, sondern wir haben ein "feuriges Brodeln", ein ständiges Entstehen und Vergehen. In jedem Augenblick wird die Welt neu geschaffen, aber im Angesicht, im "Erwartungsfeld", der abtretenden Welt. Es ist nicht einfach Entwicklung und Entfaltung, ein "Auswickeln" von schon Bestehendem, von immerwährender Materie, die sich nur eine neue Form gibt, sondern es ist echte Kreation: Verwandlung von Potentialität in lebendige Wirklichkeit und nicht nur in Realität, des dinglich Erstarrten. Und in diesem andauernden Schöpfungsprozess wird ständig ganz Neues, Noch-nie-Dagewesenes geschaffen. Wie würden Sie in diesem Zusammenhang des ständigen Wandels Heilung definieren? Heilung ist auch ein ständiger Schöpfungsakt, ist echte Kreativität. Heilung heißt, „Fremdartiges“ aufzunehmen, es nicht rauszuschmeißen, sondern es geeignet zu integrieren. D. h. etwas Neues zu erschaffen, das über das Bisherige hinaus geht. Der Heilungsprozess ist eine lernend wachsende Evolution. Es geht darum, das „Fremdartige“ nicht als fremd zu erleben, sondern als eine veränderte Artikulation des schon Bekannten und diese kooperativ zu integrieren in einem neuen, reicheren Organismus, der mehr Dimensionen hat der Vorherige. Das bedeutet, immer größere Räume zu erobern, die es bisher noch nicht gab. Veränderung, verbunden mit Heilung, ist Fortschritt. Das Andersartige ist gut, um eine Polarität zu schaffen, die ein Spannungsfeld für die fruchtbare Evolution kreiert. Wie geht man konkret mit etwas um, das von außen kommt, wie z. B. einem Infekt oder einem Fremdkörper? Ja, wie geht man damit um? Versucht man den Fremdkörper abzuwehren? Oder lässt man ihn als eine mögliche Bereicherung zu? Ist z. B. eine Infektion eine Störung? Oder stellt sie nicht unter Umständen eine neue Eigenschaft dar, die uns vorwärts bringt? Das ist die Frage. Aber diese Überlegungen passen nicht in unser Konzept des Fremdkörpers. Und jetzt kommt die Überlegung: „Kann man diesen Fremdkörper auf eine solche Art und Weise integrieren, dass hinterher ein neues Ganzes, eine neue Fähigkeit entsteht, von der man profitieren kann?“ Das würde heißen, dass eine Krankheit – auch wenn sie infolge eines äußeren Einflusses ausgelöst wird – eine Wachstumsmöglichkeit darstellt. Ja. Das erleben wir mit den Kinderkrankheiten. Es heißt ja, dass Kinder, die Kinderkrankheiten wie z. B. Masern oder Röteln durchleben, einen Entwicklungssprung machen. Sie werden immun, d. h., ihr Immunsystem hat sich gestärkt. Durch die Krankheit haben sie also ein besseres Kommunikationssystem entwickelt, um mit Fremdankömmlingen leichter umgehen zu können bzw. um durch diese nicht mehr gestört zu werden. Immer differenzierter und gleichzeitig immer verbunden Das würde bedeuten, dass unser (Immun-)System sich zunehmend verfeinert. Eigentlich seit dem Beginn der Menschheitsgeschichte! Ja, aber nicht nur seit Beginn der Menschheitsgeschichte, sondern seit dem Beginn des Biosystems auf unserer Erde oder noch früher. Wir sehen an unserem Körper, dass wir eigentlich voller Widersprüche, oder besser gesagt: Unverträglichkeiten sind. Wir müssen beispielsweise einerseits verhindern, dass das Blut ins Gehirn gelangt, andererseits kann das Gehirn nicht ohne den Sauerstoff auskommen, den das Blut transportiert. Die Widersprüche müssen also miteinander kooperieren und dürfen gleichzeitig nie direkt in Berührung kommen. Sie sind im Grunde Gegensätze; doch sind sie keine Feinde, im Gegenteil sie ermöglichen eine Balance, indem sie sich wechselseitig unterstützen. Und das Miteinander wird immer raffinierter, immer differenzierter. Das ist das Paradigma des Lebendigen, ein Ablauf, der auf einer Kombination zweier kreativen Prozesse beruht, einem ersten, der nach Differenzierung strebt, und einem zweiten, der in einem kooperativen Zusammenspiel das Verschiedenartige auf einer höheren Ebene zu einem neuen organisierten Ganzem vereint. Es ist dann ein geglücktes Spiel, wenn alle Teilhabenden daraus Vorteile erzielen, also das neue Ganze qualitativ reicher wird als die Summe seiner Partizipanten. Die ganze Evolution des Lebendigen ist eigentlich darauf aus, dass es die beiden Bezüge hat: die Differenzierung und die kooperative Integration. In beiden Fällen ist Kreativität notwendig. Wie wir es auch von der Physik her verstehen, ist es eine Kreativität, die im Hintergrund angelegt ist. Alles, was an Differenzierungen stattfindet, ist im Hintergrund gespeichert. Und aus diesem Zusammenhang heraus wird sozusagen der nächste Schöpfungsschritt gemacht. Das geschieht auch in jedem Dialog. Denn jeder Dialog führt letztlich doch dazu, dass sich diejenigen, die sich unterhalten, dabei verändern. Und im Dialog entsteht etwas, das in der Welt vorher noch so nicht da war. Ein „Es“ passiert, was vorher noch nicht da war. Es ist also ein wahrhaft kreativer Prozess, aus dem eine Differenzierung entsteht. Es ist ein Prinzip, das wir bei allem Lebendigen erkennen, dass nämlich etwas existiert, das sich immer weiter differenziert. Beim Kind z. B. nennen wir es Emanzipation. Jeder Mensch versucht seine Eigenständigkeit zu entfalten, ein Individuum zu werden, also eine eigene Identität zu entwickeln. Aber diese Sprache ist gefährlich, weil das Wort „Individuum“ suggeriert, als würde es sich abtrennen. In Wirklichkeit ist es aber nur eine Differenzierung, denn wir verlassen nie den großen Zusammenhang. Wie die Welle nie getrennt vom Ozean existieren kann. Ja, so ist es. Eine Differenzierung findet statt, aber Differenzierung heißt nicht Trennung. Der Mensch hat also eine eigene Persönlichkeit, einen eigenen Charakter, verliert aber die Verbindung zum Hintergrund nicht. Dies ist nun ganz wichtig. Wenn nämlich das Lebendige nur Differenzierung bedeuten würde, dann würde eine immer größere Vielheit entstehen. Viele sagen: “Natur heißt Vielheit!“ Das stimmt, aber sie ist weit mehr als Vielheit, denn diese Vielheit erinnert sich an ihren gemeinsamen Ursprung. Diese Anbindung hilft dem Menschen zu sagen: „Wir sind viele, aber wir sind immer noch miteinander verbunden.“ Und jetzt wird Kreativität nochmals gebraucht, um das Differenzierte und das Getrennt-Erscheinende in einem Spiel zu vereinen, so dass man sich nicht wechselseitig behindert oder vernichtet, sondern die Vorzüge, die die Differenzierung gebracht hat, gewissermaßen in ein neues größeres Ganzes einbringt. Also einen neuen Raum kreiert. Und das wird ein wahrhaft neuer Raum, der mehr Eigenschaften besitzt als die Räume der einzelnen Teile. Und dieser Raum erweitert sich wiederum durch den harmonischen Zusammenschluss, wenn die Einzelteile sich nicht einfach nur ansammeln, sondern wieder die Verbundenheit auswählen, um eine neue Bedeutung zu integrieren, und sich dadurch ein neuer Organismus auf einer höheren Stufe bildet. Das ist letztlich, was wir unter einem Evolutionsschritt verstehen. Solange Menschen nur nebeneinander stehen, ist der eine die Störung des anderen. Erst der geglückte Versuch, dieses Spiel auf eine neue Art und Weise zu spielen, so dass der Vorteil des Einen auf das Ganze übergeht, ist der wesentliche Evolutionsschritt.   ... dies ist der erste Teil einer dreiteiligen Serie, in welcher wir das Interview, das Anne Devillard mit Hans-Peter Dürr geführt hat, veröffentlichen möchten. Heilung und Evolution - Die Menschheitsgeschichte ist eine Heilungsgeschichte Das Interview ist dem Buch Heilung aus der Mitte - Werde der, der du bist von Anne Devillard entnommen, das im Verlag Driediger (www.driediger.de) erschienen ist. >> zu unserer Rezension des Buches Ursprünglich ist es in der Zeitschrift NATUR & HEILEN 1/09 erschienen (www.naturundheilen.de) Mehr zu Anne Devillard auf ihrer Homepage www.annedevillard.de  

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