Der Beginn eines wundervollen Tages

Mit Buddha Tee trinken. Eine Einführung in die chinesische Teezeremonie

Der Titel hat mich inspiriert: Wie wäre es denn, wenn Buddha käme, um mit mir Tee zu trinken. Ein hübscher Gedanke, der mich ins Schwärmen bringt. Es ist der Beginn eines guten Tages!

Vor noch ein paar Jahren war ich leidenschaftliche Teetrinkerin, ich kaufte den losen Tee, wärmte die Kanne vor und genoss den mit Blüten versetzten Grüntee. Dann zog die Kaffeemaschine in unseren Haushalt ein, und meine Teekanne zierte nun das Küchenregal. Doch damit ist jetzt Schluss! Nicht, dass ich dem Kaffeegenuss den Rücken kehre, jedoch erlaube ich mir in Muße meine Teezeit zu zelebrieren, und ich kann sagen, es fängt an mir zu gefallen! Heute habe ich mir den Tee erst zum Teeschnuppern kurz angebrüht und dabei beobachtet, wie die Teeblätter aufzurollen beginnen. Das ist schon komisch, was man sich alles verwehrt, wenn man’s immer eilig hat. Ich weiß nicht mehr, was ich damals für einen Tee gekauft habe, er duftete jedenfalls herrlich. So habe ich den Vormittag mit dem Buch und oftmaligem Übergießen der Teeblätter genussreich verbracht! Zum Blätterausschwenken füllte ich die Kanne mit kaltem Wasser, dann kam ein Telefonat, und erst einiges später entdeckte ich die Teekanne mit den umherschwimmenden Teeblättern; und einer Neigung folgend goss ich das kalte fast durchsichtige Teewasser in den Becher und war doch bass erstaunt, wie lecker und aromatisch dieses dünne Etwas immer noch schmeckte!   Also, professionell war meine Vorgehensweise freilich nicht, aber es ist ein Anfang! Alles, was es wert ist, über die chinesische Teezeremonie zu erfahren, ist sorgfältig zusammengetragen. Geschichten um und über den Tee, gesammelte Teesprüche, Weisheiten der besonderen Art und kunstvolle Kalligrafien schmücken dieses prächtig illustrierte Buch. Ein Buch, das auch einfach so immer wieder gerne in die Hand genommen wird, um zum Beispiel auf Seite 94 zu lesen: Um die Schönheit des Universums zu sehen, gehe in die Natur. Um den Geschmack zu finden, trinke eine Tasse Tee. Und um den Sinn zu verstehen, setze dich hin und meditiere. In dem Buch ist ab Seite 90 alles so detailliert aufgezeichnet, zum Beispiel wie die Utensilien am besten auf dem Tisch platziert werden. Dann folgen Tipps für die innere Haltung, bevor der Ablauf der Teezeremonie Schritt für Schritt fotografiert und beschrieben wird. Da macht auch nur Übung den Meister. Das Beste ist, sich leer zu machen, zu riechen, zu schauen und dann Schluck für Schluck zu genießen. Ich glaube fast, jetzt hat mir Buddha zugezwinkert! Rezensentin: >> Grasan Nitsche